Während die Welt weiter mit Erstaunen das Durchhaltevermögen der amerikanischen Schieferölindustrie betrachtet ergeht es einem anderen großen Öl produzierenden Bereich in Nordamerika sehr viel weniger gut. Kanadas Teer Sand produzierten vor dem Preisabsturz 2014 ohne Problem 1.5m Barrels Öl pro Tag ( cirka 2% der weltweiten Oelproduktion), aber wenn man 6 Monate vorspult sieht die Situation finster aus. Mitte Maerz 2015, fiel der Preis der „Westerb Canadian Select“ ( ein Richtpreis fuer Rohöl aus den albertranischen Schwerölen) unter $30,– per Barrel und das ist kein Preis der es ermöglicht zu gedeihen oder auch im eisigen und geforenen Norden zu ueberleben. Ausserdem kann diese Industrie, im Gegensatz zu Schieferoel, unter keinen Umstaenden an-und ausschalten, wenn die Preise unattraktiv werden ( gem. unserem Februar 2015 Bericht). Runterschalten bedeutet in diesem Fall fuer immer ausschalten. ….
Der kanadische Teersand waren schon immer eine ungeliebte Methode in der Oelproduktion. Zunaechst werden riesige, offene Bergwerke benoetigt um an den Untergrundteer zu gelangen und dann muessen die weltgroessten Muldenkipper (dies sind allerdings zugegeben sehr coole Maschinen) mit Teer durchsetzte „Abfallprodukte“ (Schutt) zu Trennungswerken transportieren, die dann unter dem Verbrauch von immensen Mengen von Energie, Wasser und Chemikalien einen bituminoesen Schlamm herstellen, der dann raffiniert werden kann.Um zu den tieferliegenden Teerreserven u gelangen, benoetigt man konstant Dampf um den Teer zu schmelzen bevor er miteiner Saugpumpe zur Foerderung nach oben trasportiert wird. Umweltschuetzer verabscheuen Teersand und ich vermute, wenn man aus einer umweltpolitischen Sich gegen irgendetwas sein sollte, dann verdient der Teersand wahrscheinlich seinen Platz in den Top Ten. Die Landschaft, die durch die Teersangewinnung entsteht, kann man im besten Fall als schrecklich bezeichen und die industrielle Behandlungdie aus einem Auseinandernehmen des Produktes um es fuer den Standard Raffinerieprozess vorzubereiten (d.h. eine Vorraffinierung vor der Raffinierung) besteht, traegt wesentlich zur CO2 Emission bei.
Es sollte uns also nicht ueberraschen, dass die historische Oppostion zum Teersand stark ist und das einige US-Staaten, wie zum Beispiel Kalifornien, den Gebrauch von Teersandoel in ihren Raffinerien verboten haben. Das bekannteste und am meisten verbreiteste Beispiel der Teersandoppostion, ist die Weigerung von Praesident Obam die „Keystone XL Pipeline“, die Teersandoel von Alberta zu den Raffenerien an der Golfkueste transportiert haette, zu sanktionieren. Der Praesiden war aus zwei Gruenden ungewoehnlich wortreich in seinem Widerstand; erstens ist es dreckiges Zeug (das ueberzeugtt normalerweise die Gruenen innerhalb der demokratischen Partei) und zweitens ist er, der etwas nuancierteren Ansicht, dass eine Route des kanadischen Teersandes zu den US-Golfraffinerien wenig, wenn ueberhaupt zum Nutzen der US-Verbraucher sein wuerde. Der Grossteil des rafinierten Produtes wuerde nicht im Innland vertrieben werden (so wird argumentiert), sonder direkt in die Weltmaerkte exportiert werden.
Der Teersand waren aber schon benachteiligt als die Oelpreise anfingen abzustuerzen und man darf nicht vergessen, dass dieser Oeltyp mit grossen Nachlaessen im Vergleich zu den im Allgemeinen veroeffentlichten Richtpreisen gehandelt wird. Wenn der WTI bei $50,– per Barrel liegt, dann muss Teersand um $35-40,– gehandelt werden – so schlecht id die Qualitaet des Produktes im Vergleich zu den leichteren US-Rohoelen – um attraktiv fuer die Einkaeufer der Raffinerien zu sein. Dazu kommen die logistischen Probleme, das Produkt tausende von Kilometern ueber den US-Kontinent ohne irgendeine nennenswerte Pipeline zu transportieren (dafuer benoetigt man spezielle Schienenbusse, die, wenn sie einmal fuer Teersand benutzt wurden, num mit grossen Schwierigkeiten wieder fuer etwas anderes benutzt werden koennen),dann sollte es keine Ueberraschung sein, dass „ Western Canadian Select“ solche Tiefpreise erreicht und Hersteller (besonders kleine) in den Abgrund getrieben werden.
Viele Kanadier sind trotdem nicht allzu besorgt ueber etwas, das sie als kurzfristigen Einbruch des Oelpreises betrachten. Ja, der Wertverlust des Ols has einige Teile Kanadas hart getroffen, aber der gleichzeitige Wertverlust des kanadischen Dollars (Info anbei) wir Ontarios seit lagem leidender Industrie mit deutlich niedrigeren Exportpreisen helfen wieder zu wachsen.
Darueberhinaus hat Kanada 13% aller Weltoelreserven (3. Groesster in der Welt) und 50% allter Reserven ausserhalb der OPEC-Laender – grossenteils Dank zu Teersand – man muss den Kanadiern also vergeben, wenn sie ihren Oelsand als langfristige Anlage, die Geduld braucht, betrachten.
Weiterhin, waehrend die Umweltberichte ueber den Teesand gerechterweise ins Scheinwerferlicht der Oeffenlichkeit kommen sollten, koennen bedeutsame Oelsandreserven in Laendern wie Jordanien, Madagaskar, dem Kongo und Venezuela gefunden werden, die mit grosser Wahrscheinlichkeit weniger skrupelos in Ihren Foerdermethoden als Kanada sein werden. Und waehrend man wirklich aus keinem Blickwinkel den Oelsand als eine saubere Energieform beschreiben kann, sollte man sich troztdem darueber im Klaren sein, das die CO2 Emmissionen dieser Industrie nur 5% der gesamten kanadischen Co2 Emmssion ausmachen und zum Vergleich zu den Emmissionen, die zum Beispiel die Kohlekraftwerke in den USA abgeben, winzig sind.
Doch zurueck zu Keystone, die Repbulikaner gewinnen vielleict die Wahlten in 2016 und haben in diesem Fall versprochen ein Gesetzt zum Bau dieser Pipeline zu beschleunigen. Aber auch wenn dieses republikanische Versprechen nicht gehalten wird (oder die Demokraten gewinnen) so wird doch der chinesische Bedarf fuer Oel weiterbestehen und damit ein wird ein Exportventil fuer den Teersand via west-kandadische Haefen entstehen. Wenn das passiert, werden die amerikanischen Politker eine Heidenarbeit damit haben, ihren Waehlern zu erklaeren, warum billiges Rohoel von einer solchen riesigen Reserve, die eben nur ueber die Grenze in dem Land eines freundlichen Nachbars ist, jetzt ihren Weg zu einem moeglicherweise feindlichen, oekonomischen Rivalen, der 6000 Meilen weit weg ist, findet.